Die besondere Schwere gewisser Themen

Die Konfrontation mit Themen wie Tod, Trauer, Vergänglichkeit, Verlust oder Endlichkeit ist oft etwas, das uns ungeplant widerfährt. Unfall. Diagnose. Schicksalsschlag. Schock. Alles anders, alles vorbei. Wir verlieren Möglichkeiten, Zukünfte, Weggefährten, Fähigkeiten und jäh: heimelige Illusionen. Bangen um unsere Liebsten oder fragen uns im Stillen, was sie ohne uns tun werden. Sind vielleicht dem Sinn auf der Spur, im Kleinen oder im ganzen ach so kalten, gleichgültigen Universum. Doch muss die Behandlung der existentiellen Themen von Endlichkeit nicht immer reaktiv sein. Systematisch das Ende des eigenen Lebens in klaren Begriffen bedenken und sich emotional damit stabil einzurichten, das kann Kraft und Haltung geben für das verbleibende Leben, wie kurz oder lang das auch sei. Klärende Antworten auf verwirrende Fragen, statt lähmender Angst. Perspektiven anstelle blinder Flecke. Und ähnlich aufbauend kann auch das Bearbeiten der Trauer nach einem Verlust wirken, sei es der eines Menschen, einer Eigenschaften, einer Aussicht.

In den folgenden Absätzen möchte ich Ihnen Einblicke vermitteln, mit welchen Grundlagen ich Sie in Ihrem jeweils eigenen Umgang mit solchen Herausforderungen unterstützen kann. (Zur weltanschaulichen Grundierung meiner Angebote vgl. Zielgruppe.)

»Das Phänomen des Todes fordert wie kein anderes das philosophische Thaumazein heraus, das Sich-Wundern und Stellen grundlegender Fragen. Ein Grund ist der auffällige Kontrast zwischen Trivialität und Dramatik des Todes. Auf der einen Seite gehört die Tatsache, dass der Mensch sterblich und die ihm gewährte Zeit endlich ist, zu den bestverbürgten Tatsachen überhaupt. Nichts könnte trivialer sein. Auf der anderen Seite bleibt für den Einzelnen die Unausweichlichkeit seines Todes ein skandalon, eine Quelle von Unruhe und Verstörung. Wir hängen die meiste Zeit über am Leben. Die Gewissheit, sterben zu müssen, steht dazu in einer krassen Dissonanz.«

dieter birnbacher

Der Tod: Trivialität & Dramatik

diesseit enden hilft weiter bei Fragen und Sorgen, die sowohl den eigenen Tod betreffen als auch den Tod von Mitmenschen. Immer geht es darum, einen individuell schlüssigen Umgang mit dem Unausweichlichen zu finden. Das Wissen um den Tod war kulturgeschichtlich immer auch ein Initial, ob im Gilgamesch-Epos, ob bei den Anfängen der westlichen Philosophie. Die lange Zeit seither hat eine gewisse Spannung in unserem Verhältnis zum Tod nicht auflösen können.

»Simply the thing I am
Shall make me live.«

william shakespeare

Die Trauer

diesseit enden begreift Trauer als eine natürliche Gemütsregung, die oft wichtige Prozesse und Entwicklungen emotional begleitet. Sie kann eine angemessene Bewertung und völlig am Platze sein. Es kann aber auch passieren, dass sie sich zu viel oder zu lange Raum nimmt. Oder dass sie nie den nötigen Raum bekommen hatte, um mit einem Verlust soweit abzuschließen, dass ein neuer Umgang mit der veränderten Situation gefunden werden kann. Gemeinsam können wir solche Prozesse wieder in Gang bringen, Antworten suchen auf die veränderte Welt.

»Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur, doch mit dem Tod der andern muß man leben.«

mascha kaléko

Die Philosophie der philosophischen Praxis von diesseits enden

Philosophisch bin ich fundiert ausgebildet und atypisch breit aufgefächert (gemessen an den traditionellen Fehden philosophischer Schulen). Das kam so: Am Übergang von Kindheit zu Jugend erwachte meine Neugier auf Philosophie oder fand erstmals buchförmige Nahrung. Ausgehend von Lexika und Albert Camus’ eindringlich existentiellen Fragen erschloss ich mir bald weite Gebiete von Existentialismus und Phänomenologie. In meinem akademischen Studium der Philosophie wurde ich dann aber über sechs Jahre hinweg in der Analytischen Philosophie unterwiesen und eignete mir ihre Techniken, Inhalte und Haltungen an. Während der Jahre meiner Doktorarbeit entwickelte sich mein Denken weiter in Richtung Neopragmatismus, eine aus der Analytischen Philosophie hervorgegangene Schule, die zwischen alten, konkurrierenden Traditionen zu vermitteln versucht.

In meiner Ausbildung als psychologischer Berater näherte ich mich dann wieder her­me­neu­tisch-phä­no­me­no­lo­gi­schen Zugangsweisen an. Dadurch, dass ich länger im (unter anderem Wis­sen­schafts-)Jour­na­lis­mus und in der (Po­li­ti­schen) Bildung gearbeitet habe, konnte ich meine Kenntnisse weiterer Theoriegebäude der Philosophie ebenso wie meine Vermittlungskünste gegenüber Laien erweitern. In der Philosophischen Praxis von diesseits enden können Sie daher über diese metaphilosophische Offenheit hinaus mit einem weitreichenden philosophiegeschichtlichen Fundus an Positionen zu Tod und Vergänglichkeit rechnen.

»Jede Art von Angst ist schlecht. Ich glaube, dass ich verwesen werde, wenn ich sterbe, und dass nichts von meinem Ego übrigbleibt. Ich bin nicht jung, und ich liebe das Leben. Aber ich würde es verachten, bei dem Gedanken an die Vernichtung vor Schrecken zu zittern. Das Glück ist wahr, auch dann, wenn es ein Ende finden muss, und auch das Denken und die Liebe verlieren nicht ihren Wert, weil sie nicht ewig währen.«

bertrand russell

Die Philosophie der psychosozialen Beratung von diesseits enden

Das dialogische Erforschen Ihrer eigenen Gedanken und Gefühle, Ihrer eigenen Sorgen und Bedürfnisse, Ihrer vielleicht unterschwelligen Wahrnehmungen und Spannungen bildet das Herzstück der Psychologischen Beratung von diesseits enden. Worum geht es Ihnen? Und warum? Was bekümmert, was befreit? Zusammen finden wir die richtigen Antworten auf solche Fragen. Psychologisch ausgebildet wurde ich und werde ich im Personzentrierten Ansatz. Dessen Begründer Carl Rogers erforschte als Psychologieprofessor intensiv die Selbstaktualisierungsmöglichkeiten von Personen. Darauf aufbauend entwickelte er einen Beratungsansatz, der dialogisch auf Augenhöhe mit Empathie, Kongruenz und Wertschätzung operiert. Die zeitgenössiche Weiterentwickung von Rogers Personzentrierten Ansatz ist stets der Ausgangspunkt für die Angebote von diesseits enden – in Absprache mit der jeweiligen Klient*in und je nach Sachlage wird es Ergänzungen dazu geben. Diese stammen zumeist aus dem Feld der Humanistischen Psychologie.

»Diese nichtbesitzergreifende Zuwendung – bei der ich es nicht nötig habe, meinem Klienten zu sagen, was für ihn das beste ist, oder ihn zu kontrollieren, bei der ich all seine gemischten Gefühle akzeptieren kann, ihn so akzeptieren kann, wie er gerade ist, diese Art von Zuwendung schafft ein sicheres Klima, in dem er die ›schrecklichen‹ Gefühle, die er erlebt, die verborgensten Elemente von sich explorieren, ja überhaupt erst zulassen kann.«

carl rogers